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Resilienz- warum Freizeiten gerade jetzt wichtig wären

Kaiserslautern, 16.7.2020

 

Damit Kinder und Jugendliche Belastungen und Krisen, wie sie zum Beispiel die Corona-Pandemie hervorgerufen hat, meistern und verarbeiten können, brauchen sie innere Stärke. Im Fachjargon RESILIENZ genannt. Diese innere Stärke oder Widerstandskraft hilft ihnen Konflikte, Misserfolge, Niederlagen wie eine schwere Erkrankung, den Verlust eines nahe stehenden Menschen durch Tod, die Scheidung der Eltern, Unfälle, Schicksalsschläge, traumatische Erfahrungen und eben auch Krisen wie den Corona-Lockdown zu bewältigen und eine optimistische Grundhaltung zu entwickeln.

 

Der Begriff Resilienz- steht gewissermaßen für die Fähigkeit wie ein Stehaufmännchen die aufrechte Haltungaus jeder beliebigen Lage wieder einzunehmen, kreativ und flexibel in Krisen zu reagieren, Belastungen als Herausforderung zu sehen und sich schneller von Fehlschlägen zu erholen.

 

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: resiliente Menschen sind keineswegs unverwundbar, machen auch Phasen der Verzweiflung durch, sind nicht immer gut drauf und leiden wie andere auch unter Schicksalsschlägen. Allerdings besinnen sie sich auf ihre Stärken und ihre Fähigkeiten, um damit fertig zu werden.

 

Um Resilienz zu entwickeln braucht es vor allem gute Startbedingungen wie eine enge emotionale Beziehungen zu Bezugspersonen, akzeptiert und geachtet zu werden, ein gutes Selbstwertgefühl, Unterstützung und Anleitung, Vorbilder (Eltern) und positive Erfahrungen mit Freund*innen. Wie wir wissen kommen nicht alle Kinder in diesen Genuss. Aber es gibt eine gute Nachricht: die Fähigkeiten eines „Stehaufmännchens“ können auch noch später trainiert werden.

 

Ein optimales Trainingsgelände sind gute Ferienfreizeiten. Kinder und Jugendliche erleben dort ihre Selbstwirksamkeit kennen, tanken Selbstvertrauen, bewegen sich ausreichend, erweitern ihr soziales Netzwerk,lernen um Hilfe zu bitten, lernen Lösungsoptionen für Probleme kennen, ernähren sich gesund und machen positive Erfahrungen bei der Bewältigung kleinerer und größerer Krisen.

 

Im besten Fall machen Kinder, Jugendliche und ihre Teamer*innen auf Ferienfreizeiten die Erfahrung: „Was auch immer auf mich zukommt, ich kann damit umgehen und werde eine Lösung finden. Ich kann etwas tun, um die Krise, das Problem, die Niederlage, oder den Fehlschlag zu bewältigen“ und lernen dadurch optimistischauf die Zukunft zu blicken.

 

Umso schlimmer, dass in diesem Jahr viele, viele Ferienfreizeiten wegen Corona abgesagt werden mussten. Also Ärmel hochkrempeln und mit der Planung pädagogisch wertvoller Ferienfreizeiten beginnen.

 

Michael Borger

 


Ich bin Referent für Freizeiten und Globales Lernen im Landesjugendpfarramt der Evangelischen Kirche der Pfalz und seit langen Jahren aus tiefstem Herzen vom großen Wert Kinder- und Jugendfreizeiten überzeugt.

 

Michael steht uns seit der Geburt des Freizeitengurus mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt uns ab und zu auch mal mit dem ein oder anderen Gastbeitrag.